Wenn der Mieter bleibt: So gelingt der Verkauf vermieteter Immobilien

Eine vermietete Wohnung oder ein vermietetes Haus zu verkaufen, ist keine alltägliche Transaktion. Eigentümer sehen sich mit einer Reihe rechtlicher und emotionaler Aspekte konfrontiert, die weit über den klassischen Immobilienverkauf hinausgehen. Dennoch: Auch mit bestehendem Mietverhältnis kann eine Immobilie attraktiv veräußert werden – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Wer interessiert sich für vermietete Immobilien – und wie wird ihr Wert bestimmt?

Es ist nicht selbstverständlich, dass jeder potenzielle Käufer bereit ist, eine Wohnung zu erwerben, die bereits vermietet ist. Viele Privatpersonen bevorzugen es, Immobilien zu kaufen, die frei sind und zur Eigennutzung bereitstehen. Hier eröffnet sich jedoch eine besondere Gelegenheit für Eigentümer: Vermietete Immobilien sind vor allem für Investoren interessant. Für diese Gruppe sind die regelmäßigen Mieteinnahmen entscheidend, nicht die persönliche Nutzung des Objekts.

„Bei der Bewertung einer vermieteten Immobilie treten andere Kriterien in den Vordergrund“, erklärt Ute Löschner, Inhaberin von Ute Löschner Immobilien in München. „Neben Lage, Zustand und Ausstattung spielen Mietrendite, bestehende Mietverhältnisse und die Perspektive der Wertentwicklung eine wichtige Rolle.“ Eigentümer, die ihre vermietete Immobilie verkaufen möchten, sollten diese als Investitionsobjekt präsentieren. Eine fundierte Einschätzung des Marktwerts und der Renditekennzahlen stärkt das Vertrauen potenzieller Käufer und verbessert die Verkaufschancen erheblich.

Offene Kommunikation mit den Mietern

Der erfolgreiche Verkauf einer vermieteten Immobilie ist ohne die Einbeziehung der Mieter selten möglich. Zwar kann eine vermietete Wohnung grundsätzlich verkauft werden, unabhängig von der Zustimmung der Mieter, doch empfiehlt es sich, von Anfang an offen und transparent zu kommunizieren. „Mieter haben das Recht, über den Eigentümerwechsel informiert zu werden“, betont Löschner. „Besichtigungen müssen angekündigt werden, und der neue Eigentümer übernimmt automatisch das bestehende Mietverhältnis.“

Eine offene Kommunikation kann helfen, Sorgen zu mindern und Konflikte zu vermeiden. „Manchmal sind Mieter selbst an einem Kauf interessiert oder kennen potenzielle Käufer im Freundes- oder Bekanntenkreis“, fügt Löschner hinzu. Diese Möglichkeiten ergeben sich oft nur durch ehrliche Gespräche. Wichtig ist, die Rechte und Pflichten beider Parteien zu kennen und zu respektieren.

Marktchancen und gesetzliche Rahmenbedingungen berücksichtigen

Ob der Verkauf einer vermieteten Immobilie sinnvoll ist, hängt nicht nur von der Immobilie selbst ab, sondern auch von den aktuellen Marktbedingungen. „In Zeiten, in denen die Nachfrage nach Anlageobjekten hoch und die Zinsen niedrig sind, sind vermietete Wohnungen besonders gefragt“, erklärt Löschner. „Steigen jedoch die Zinsen und sinken die Renditeerwartungen, kann das Interesse der Investoren nachlassen.“

Zusätzlich spielen gesetzliche Bestimmungen eine Rolle: Kündigungsschutz, Mietpreisbremse oder Anforderungen an energetische Sanierungen können die Attraktivität für Käufer beeinflussen. „Eigentümer sollten die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt genau beobachten und sich professionell beraten lassen“, rät Löschner. „Mit der passenden Strategie lässt sich auch in einem herausfordernden Umfeld ein guter Preis erzielen.“

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Hinweise

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

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